Warum wir in der Baugruppe sind - Johanna und Moritz mit Jonas und Manuel

Draußen sein, die Sonne genießen. Gute Luft atmen. Ein Windzug weht durch die Blätter des Apfelbaums. Ein Sommerabend, jemand hat zur gemeinsamen Feuerstelle zum Stockbrot essen eingeladen. Einige sitzen gesellig beisammen, man hört Gitarrenmusik. Andere bevorzugen die Ruhe in den eigenen vier Wänden ... 

 

So könnte es im Sommer 2022 in Bargteheide „Am Krögen“ aussehen!

Als wir vor einigen Monaten vom Wohnprojekt erfuhren und die Beteiligten kennenlernten, war das aus unserer Sicht wirklich ein Glücksfall! Einzig der Ort Bargteheide war für uns zunächst ein Grund, zu zögern: Lange haben wir nach Wohnprojekten nur in Hamburg gesucht. Werden wir die Großstadt vermissen? Die kulturellen Möglichkeiten, die Lebendigkeit und Vielfalt?

 

Andererseits sind wir uns längst einig, dass wir uns mehr Bezug zur Natur wünschen. Und wir wollen auf Dauer statt der anonymen Großstadt ein verbindlicheres Lebensumfeld aufbauen. Wobei: ein Mehr an Verbindlichkeit ist immer auch ein Wagnis, Auseinandersetzungen gehören dazu. Tatsächlich aber haben wir in dieser Gruppe den Eindruck, auch im Konfliktfall gut aufgehoben zu sein. In diesem Sinne spinnen wir unsere Zukunftsvorstellung vom Wohnprojekt mal ganz alltagsnah weiter:

 

Eine Familie hat sich bunte Lampions an den Gartenzaun gehängt. Einer davon ist kaputt - wurde am Vortag vom Nachbarsjungen mit seiner Wasserpistole abgeschossen, absichtlich, um eine Wette zu gewinnen. Oh-oh, das gab Ärger - aber zur Versöhnung hat er tolle Schoko-Muffins gebacken und bringt sie nun zur Feuerstelle mit. Lecker! Ein paar andere Kinder spielen schon den ganzen Nachmittag am Feldrand. Ein Kind weint, als beim Buddeln etwas Sand ins Auge gerät. Jemand tröstet es. Dann wird weiter gebuddelt, bis die Kinder Durst bekommen. Mit dem Carsharing-Elektroauto hat einer nach seinem Feierabend netterweise noch eine Ladung Getränke mitgebracht, die Sommer werden schließlich nicht kühler und der Getränkeverbrauch nicht weniger ...

Etwas abgenervt und in Eile kann nun jedoch die Nachbarin erst verspätet zu ihrer Nachtschicht mit dem Carsharing-Auto losfahren - da wird man wohl am nächsten Tag nochmal drüber sprechen müssen, ähäm... und eine gute, gemeinsame Lösung finden.

 

So könnte es im Sommer 2022 „Am Krögen“ aussehen.

Wer da ebenfalls auf gute, gemeinsame Lösungen und im Zweifelsfall humorvollen Umgang vertraut, der ist hier im Wohnprojekt goldrichtig. Wir freuen uns schon sehr!

 

– Johanna und Moritz